Die schwarze Johannisbeere gilt in der Gemmotherapie als die „Alleskönnerin“ unter den Knospen und ist es auch das meist angewandte Mittel in diesem Bereich. Und die Beeren gelten als die gesündesten heimischen Gartenfrüchte.
Der Geruch der Pflanze in allen Stadien inkl. der Knospen ist etwas eigenwillig, leicht modrig – im Volksmund wird sie auch mancherorts „Wanzenbeere“ genannt.
Der Blütenknospen-Extrakt gibt einigen Parfums in der Parfumindustrie die finale Abrundung.
Die eiförmigen, rötlichen Knospen, die von März bis April aufkommen, haben einen leicht herben Geschmack der aber doch einen Hauch von Süße „im Abgang“ hat.
Inhaltsstoffe der Knospen
Aminosäuren, Harze, ätherische Öle, Polyphenole, Flavonoide, (Myricetine, Kampferol, Quercetine, Isoquercetine, Rutin), Alpha-Linolensäuren, Tannine, Vitamin B (B1, B2, B3, B6, B12), C, E, Kupfer, Eisen, Magnesium, Zink, Calcium, Monosaccaride, Enzyme
Wirkung
Das Mazerat der schwarzen Johannisbeere regt den gesamten Stoffwechsel an und die in der Zelle und ihrer Umgebung eingelagerten Stoffwechsel-Endaubbauprodukte löst und hauptsächlich über Nieren und Haut ausleitet. Dazu hat es auch noch eine regulierende Wirkung auf Teile des Hormon-, Immun- und Kreisslaufsystems. Das Mazerat besitzt auch noch eine allgemein verstärkende Wirkung auf andere Mazerate.
Kurzum gesagt haben die Knospen der schwarzen Johannisbeere folgende Eigenschaften.
- „cortisonähnliche Wirkung“ – Erhöhung von Aldosteron und Cortisol ohne aber zu einem schädlichen Ungleichgewicht zu führen.
- entzündungshemmend – besonders auf Schleimhäute, Gelenke
- Anregung der Entgiftungsfunktion der Nieren – antioxidative Wirkung
- regulierend auf das Immunsystem, sowohl bei Allergie als auch bei Anergie.
Anwendungsbereiche
Die schwarze Johannisbeere hilft bei sämtlichen Entzündungsformen von Bändern, Sehnen. Es hält diese elastisch. Generell bei Problemen im Bewegungsapparat unterstützen die Knospen.
Bei Allergien, grippalen Infekten, geschwollenen Lymphen und Anaphylaxie wird das Immunsystem gestärkt.
Im Bereich des Kreislaufsystems bei Gefäßentzündungen, Hypertonie, Arteriosklerose kann es als Gefäßtonikum genutzt werden.
Im äußerlichen Bereich hilft es bei trockenen und feuchten Ekzemen, Akne, allergischer Neurodermitis, Schuppenflechte und Insektenstichen.
Im seelischen Bereich soll es ausgleichend für jene Menschen wirken, die mit der polaren Struktur der Welt Schwierigkeiten haben und entweder den Umstand negieren oder stark ausleben.
Bei besonders empfindlichen Menschen kann es bei späterer Einnahme des Mazerates zu leichten Schlafstörungen kommen.
Gemmomazerat selbst herstellen
1 Teil Knospen
3 Teile Wasser
3 Teile Glycerin
3 Teile Alkohol (ca. 40% vol.)
Pflanzenteile zerkleinern und mit den restlichen Zutaten in ein Gefäß geben. Ca. drei bis vier Wochen dunkel ziehen lassen und immer wieder schütteln. Abfiltern und in eine dunkle Flasche mit Zerstäuber geben.
Bei Bedarf 1-2 Hübe in den Mund sprühen (Benetzung der Schleimhaut) oder 10 – 20 Tropfen in ein Wasser geben und einnehmen.
Haltbarkeit: ca. 1-2 Jahre (Lagerung sollte eher dunkel sein)
Kinder
Auch für Kinder ist dieses Mazerat sehr gut geeignet – besonders in Kombination mit dem Hagebuttenknospen-Mazerat.
Wenn das Mazerat Kindern zu intensiv schmeckt oder für sehr empfindliche Menschen bietet sich auch eine homöopathische D1-Verdünnung an. Einfach hergestellt durch ein Teil Mazerat und neun Teilen Wasser mischen und 30mal verschütteln. Die Anwendung bleibt gleich.
Bildergalerie | Gemmomazerat schwarze Johannisbeere
Hinweis:
‼️ACHTUNG rechtliche Hinweise: 🧑⚖️
Wer gegen eine oder mehrere Zutaten allergisch ist, darf diese natürlich nicht verwenden. Für die Verwendung in Schwangerschaft, Stillzeit, bei vorliegenden schweren Erkrankungen und für Kinder, ist Rat beim Arzt einzuholen.
📌 Die Wirkungsweisen der einzelnen Zutaten, Kräuter und Rohstoffen, Rezeptvorschläge und Anwendungsideen basieren rein auf Erfahrungswerten, Recherchen und volksheilkundlichen Überlieferungen und sollen eine ärztliche Behandlung oder Medikation NICHT ersetzen.
📌 Heilversprechen zur Linderung und / oder Behandlung von gesundheitlichen Problemen und Erkrankungen werden in keinster Weise in meinen Beiträgen abgegeben. Rezepte oder Empfehlungen werden auf eigene Gefahr nachgemacht.
Quellen:
Gemmotherapie – Knospen in der Naturheilkunde; Chrischta Ganz, Louis Hutter AT-Verlag (ISBN: 978-3-03800-844-6), 2. Auflage, 2016
Knospen: und die lebendigen Kräfte der Bäume; Gabriela Nedoma Freya (ISBN: 978-3990251195), 2014